Das Stadthaus nach der "Operation Gomorra"

Im Juli 1943 wurde das Stadthaus bei den alliierten Luftangriffen stark beschädigt. Die Polizei verlegte daraufhin ihre Dienststellen in andere Gebäude der Innenstadt. Die Historiker:innen Herbert Diercks und Christine Eckel thematisieren beim Rundgang durch die Stadthöfe die Folgen der Luftangriffe während des Krieges und der frühen Nachkriegszeit. Es geht um Zwangsarbeit und die vorübergehende Nutzung der Verwaltungsgebäude als Behelfswohnraum für Obdachlose und Geflüchtete.

Anmeldung erforderlich.

Transtronica Festival: Madame Arthur (Tag 3/3)

Der dritte und letzte Abend des Festivals trägt den Namen des ersten Pariser Travestie-Cabarets "Madame Arthur", das 1946 seine Eröffnung feierte. Das Cabaret bot viel mehr Sicherheit für trans* Weiblichkeiten als die Straße und war ein Ort, an dem nicht allein der voyeuristische Blick auf den trans* Körper befriedigt wurde, sondern auch künstlerisches Talent immer mehr in den Mittelpunkt stand. Konzert: Gærald Kurdian, Rouge Mary. DJ-Sets: Saeleen Bouvar mit Hausvrau (mit Live Vocals), Mine Pleasure Bouvar.

Maschine brennt

The Peergroup (Qiu und fr.JPLA, Leipzig) + Crew (J.R., Coco, niik, Brian Dino).

Nekus + Gvillotine + Doomscroller

Transtronica Festival: Alkazar (Tag 2/3)

Von 1924-1929 galt das "Alkazar" an der Reeperbahn als eines der bedeutendsten Variététheater Europas und beherbergte im Rahmen der sexuellen Offenheit der Zwanziger Jahre neben Anita Berbers "Tänze der Extase" auch Josephine Baker und Barbette Vander Clyde, Travestie-Künstler:in und Freund:in des französischen Surrealisten Jean Cocteau. Konzert: Elles The Doll, Tami T. Live Set: Podeserdesligado. DJ-Set: Khloe.

Dalouna Dabke-Party

Dabke-Crashkurs, syrische Live-Musik und im Anschluss Arab Electro. Dabke ist ein Kreistanz, der in verschiedenen Ländern des Nahen Ostens getanzt wird.

Das Beil von Wandsbek

DDR 1951, 110 min - Spielfilm, der 1934 in HH spielt: Ein Wandsbeker Schlachtermeister braucht Geld, arbeitet als Henker im Gefängnis Fuhlsbüttel und ermordet 4 zum Tode verurteilte Kommunisten. Nachdem die Nachbar erfahren, woher das Geld stammt, bleibt die Kundschaft aus und die wirtschaftlichen Probleme der Schlachter-Familie nehmen wieder zu. Beide Eheleute begehen Suizid. Verfilmung des gleichnamige Roman von Arnold Zweig (geschrieben 1943 in Haifa).

Was tun gegen Antisemitismus in Hamburg?

Die Stadt HH hat sich zum Engagement gegen Judenfeindschaft in allen Facetten verpflichtet; ein Aktionsplan gegen Antisemitismus soll ab diesem Jahr umgesetzt werden. Was ist bereits geschehen, was ist noch zu tun (auch auf der Ebene der Bezirke)? Wie wird innerhalb der Jüdischen Gemeinde die Entwicklung der letzten Jahre eingeschätzt? Mit Stefan Hensel (Beauftragter für jüdisches Leben und die Bekämpfung und Prävention von Antisemitismus in HH) und Giorgio Paolo Mastropaolo (MIT2WO Kulturnetzwerk).

In der Reihe "Antisemitismus im 21. Jahrhundert".

Land aller Kinder

Die Berliner Theatergruppe andcompany&Co. inszeniert ein "Erwachsenenstück für Kinder«" auf der Grundlage des Romans "Kind aller Länder" (1938) der deutschen Exil-Autorin Irmgard Keun. Persönliche Geschichten der Mitspieler:innen und gegenwärtige Bezüge werden mit dem Roman von Keun vermischt – um mithilfe der Kinderperspektive eine unmittelbare, humorvolle und zeitlose Beschreibung des deutschen Exils zu erzählen, in der drängende Fragen nach Flucht und Exil und der Problematik der Menschenrechte kindgerecht verhandelt werden.

Weitere Aufführungen am 13. und 14. Okt.

Pumpitopera Transatlantica

Die Gruppe "Mexa" wurde 2015 in São Paulo nach Gewaltausbrüchen in sogenannten Obdachlosenheimen gegründet. Seitdem erforscht das Kollektiv aus Müttern, Schwarzen, trans* und LGBTIQ*-Künstler:innen, Theaterleuten und Aktivist:innen Nähe- und Distanzverhältnisse von Leben und Kunst, Straße und Institution sowie Politik und Ästhetik. Die neue Produktion lässt die Popmusik der 1990er Jahre aufleben und verbindet persönliche Geschichten mit dem Stoff der Odyssee.

Weitere Aufführungen am 13. und 14. Okt.

Tchau Bolsonaro! Wie weiter in Brasilien?

Jair Bolsonaro war vier traumatische Jahre lang Präsident Brasiliens. Die Rechte der Indigenen wurden eingeschränkt, Landraub betrieben, der Regenwald abgeholzt, Schwarze und emanzipatorische Aktivisti:innen zum Hauptfeind erklärt. Was bleibt nach seiner Abwahl 2022? Wie tief ist das Land politisch und ökonomisch gespalten? Wie hat sich die Situation unter Sozialdemokrat Lula verändert? Wie steht es um die linken Bewegungen von unten? Mit Camila de Abreu (FDCL) und Niklas Franzen ("Brasilien über alles – Bolsonaro und die rechte Revolte").

Wessen Morgen ist der Morgen – Arbeiterlied und Arbeiterkämpfe in Deutschland

Kai Degenhardt spielt und singt die Lieder aus der Geschichte der Arbeiter:innenbewegung und ergänzt sie durch Erzählungen über ihre Entstehung und den politischen Kämpfen dahinter.

Anachronism #7778742049

Sisterloops


, tAngerinecAt, Schwemmbalg, Schwall Deejay (DJ-Set).

Zum geplanten Bau der Bornplatzsynagoge in Hamburg

Im Frühjahr 2020 beschloss die Bürgerschaft den "Wiederaufbau" der Synagoge am Joseph-Carlebach-Platz im Grindelviertel. Die ehemalige Bornplatzsynagoge gehörte bis zu ihrer Zerstörung 1938 zu den größten in D-land. Es war der Wunsch der Jüdischen Gemeinde, eine neue Bornplatzsynagoge zu bauen und jüdisches Leben im Grindelviertel noch sichtbarer zu machen. Gespräch mit dem Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde, Philipp Stricharz, über die weiteren Pläne: Wann soll der Bau beginnen? Wie könnte die Synagoge aussehen? Welche Aufgaben sollen ihr, außer dem Gebet und der Versammlung, zukommen?

In der Reihe "Antisemitismus im 21. Jahrhundert".

Runter vom Sofa - aktiv werden gegen Rechts!

Workshop von Aufstehen gegen Rassismus (AgR). Inhalte: Informationen zur AfD und der aktuellen AgR-Kampagne "Björn Hockey ist ein Nazi!". Argumentieren gegen Alltagsrassismus. Brainstorming zu Sprüchen und Aktionen gegen Rechts. Aktion mit Sprühkreide und Stencils. Siebdruck und Herstellen von Buttons.

War der Hamburger Aufstand von 1923 notwendig? Ursachen und Lehren der Erhebung.

Seit Ende 1922 wuchs die Arbeitslosigkeit in HH rasant. Unter anderem wegen Hyperinflation verschlechterte sich 1923 die wirtschaftliche Lage rapide. Die KPD gewann an Zulauf und fühlte sich ermutigt, am 23. Oktober 1923 einen Aufstand zu wagen (der Aufstand dauerte nur 1 Tag, von 14.000 KPD-Mitglieder:innen nahmen 300 teil, von 100 Toten waren 61 unbeteiligte Zivilist:innen). War der notwendig? Mit Dr. Günter Wehner (war als Historiker an verschiedenen Instituten der DDR tätig).

Hamburg. Im Namen der Demokratie

SU 1926, 40 min, OmU - Doku: Die Sowjet-Filmadministration ließ in den 1920ern 3 Spielfilme zum Hamburger Aufstand drehen — in der Ukraine, in Russland und in der Wolgarepublik. Gezeigt wird der ukrainische, der auch schon 1927 in Hamburger Kinos unter dem Titel "Hamburg — Episode der Hamburger Ereignisse des Jahres 1923" lief. Erstmals taucht darin das Motiv des "Verrats der Arbeiterschaft" durch die Sozialdemokrat:innen auf. Dazu Vorfilm "Der Hamburger Aufstand 1923" (DDR 1956, 14 min) und eine kurze Lesung.

Begleitend zur Ausstellung "Hamburg 1923 - Die bedrohte Stadt" im Museum für Hamburgische Geschichte (20. Sept. - 7. Jan.).

Cuero

Ab 22:00 Uhr Tischtennis-Runde "Punkerstammtisch" (wie jeden Montag).

Repression und Widerstand. Genoss:innen aus Chile berichten über ihre politischen Kämpfe

Am 4. September 2022 wurde in Chile ein progressiver Verfassungsentwurf abgelehnt, der die alte autoritär-neoliberale Verfassung der Pinochet-Diktatur ersetzen sollte. Dem Weg zur Abstimmung gingen lange Kämpfe voraus, die mit sozialen Protesten 2019 begonnen hatten. Die chilenischen Bewegungen beziehen sich stark auf die historische Repression der Pinochet-Diktatur und verknüpfen sie mit der gegenwärtigen Repression. Fünf Aktivist:innen aus verschiedenen Strömungen berichten von der historischen wie aktuellen Repression, aber auch aus der feministischen und der Schüler:innen-Bewegung.

Gewaltbereit + We Sleep + Cancer Clan

Kaffee Kuchen Krach mit Kuchen, Kaffee und warmem Essen ab 16:00 Uhr.

Policlinico – eine Versammlung von Arbeiter:innen

I 1975, 48 min, OmU - Doku über die Kämpfe des Arbeitskollektivs im Policlinico Umberto I in Rom Anfang der 1970er Jahre. Das Kollektiv entstand aus Unzufriedenheit mit den etablierten Gewerkschaften, vereinte Medizinstudent:innen, Krankenpfleger:innen, Pförtner:innen und Ärzt:innen und strebte die Vergesellschaftung des geteilten Wissens an. Der Film zeigt zudem Trainings palästinensischer Kämpfer:innen.
Danach berichtet ein in der Krankenpflege beschäftigtes Mitglied der Angry Workers (UK) über die aktuellen Streiks im National Health Service (NHS) in Großbritannien.

Spitting Nails + Teryky + arbeiterXballern

Literarischer Spaziergang über den Ohlsdorfer Friedhof 1933-1945

Der Spaziergang führt zu Gräbern von Künstler:innen, die im Nationalsozialismus lebten. Deren Situation in den Jahren 1933 bis 1945 wird thematisiert und aus ihren Erzählungen, Gedichten, Berichten und letzten Briefen gelesen. Inhaltliche Begleitung: Herbert Diercks, Katja Hertz-Eichenrode.

Anmeldung erforderlich.

Smirk + Dunkle Straßen

Messy: Queer Crip Kink-Party

Barrierefreien Queer Crip Kink Clubspace. Für Queer, Crip Kinksters und Menschen, die sie lieben. DJs: DJ Artin, Kali, Ina Vietha, Laura de Vasconcelos, Exildiscount. Mit deutscher Gebärdensprach-Dolmetschung, stufenfrei zugänglichen und rauchfreien Räumen, Umkleidekabine und barrierefreiem Klo. Kein Darkroom. Tour/Orientierung, um sich mit den Räumen, Licht und Sound vertraut zu machen: 18-19:00 und 20-21:00.

Zentren-Rallye Ablusskonzert: HardChor + Biets + Waldgeist Kartell +

Razing Liberty Square

USA 2023, 86 min, OmU - Doku: Armut und der systemische Rassismus in Florida sorgten dafür, dass das Viertel Liberty City in Miami seit Generationen von politischen Entscheidungsträgern ignoriert wurde. Da der steigende Meeresspiegel die luxuriöse Strandpromenade bedroht, drängen wohlhabende Immobilienbesitzer nun ins Landesinnere auf höher gelegenes Gebiete.

Im Rahmen des "Filmfest Hamburg" (28. Sept. - 7. Okt.). Wiederholung am 7. Okt. im Cinemaxx. Regisseurin Katja Esson ist anwesend.